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Wörterbuch der Webenheimer Mundart

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B

Dialektbegriff

schriftdeutsche Entsprechung

Babbedeggel

Pappkarton

babbich

klebrich (babbich Gutzje)

Backmuhl

Große, hölzerne Wanne, in der man den Brotteig knetete. Es wurde immer Brot für etwa eine Woche im eigenen Backofen gebacken.

Baddsch

Schlamm, aufgeweichte Erde

Bädschkapp

flache Herrenmütze

Baggasch

Gepäck (frz.), auch Anhang (“dass kummt met seina ganz Baggasch”) Sie kommt mit der ganzen Familie, Sippschaft

Bagge

Backen (“Hadd dass awwa dicke Bagge”)

bagge

backen

Ballawa

Palaver, Krach, Radau

bambelt

baumeln, herunterhängen (“Wass bambelt dann do?”)

Batschhändcha

Strafe in der Schule. Es wurde mit einem Stock auf die Handfläche geschlagen.

batschnass

naß geschwitzt, völlig durchnässt

Bause

Beule am Kopf

Bawwera

Rhabarber

bawwerich

zerdrückt, zermatscht, weich

bebbele

Säuglinge oder Kleinkinder auf dem Schoß wiegen und beruhigen. (“kumm hear, dass ich dich e bisje bebbele”)

Beddlaad

Bettgestell

Beddsächa

Löwenzahn, auch für Bettnässer

Beddsächasalat

Löwenzahnsalat (Beddsächa steche)

Beeredräck

Lakritze (auch “Bäredräck

beinoh

beinahe, fast

besches ball

Bist du bald fertig

Beziech, Beddbeziech

Bezüge, Bettbezüge. “Kelsche Beziech” waren aus rot-weiß oder blau-weiß karriertem, leicht grobem Baumwollstoff

Biedschmillich

Biestmilch, Kolostralmilch. Kuhmilch in den ersten Tagen nach der Geburt. Sie löst das “Pech” im Magen und Darm des Kalbes. Früher wurden auch die Holzböden damit eingerieben.

biggsele

schlecht, faul riechen (“Der Kaffee do biggselt”)

bizzele

ohne Appetit im Essen herumstochern, auch sich an einer Arbeit herumdrücken

Bläcksa

Schreihals “Grischa”

bladdierde Schdrimb

dünne, aber undurchsichtige Strümpfe

Bladdkopp

Glatze

Bladds

Platz (“Dass do esch mein Bladds”)

bläddsche

klatschen

Blah

Plane (“Spann die Blah driwwer”)

Blaschda

Pflaster, Heftpflaster

Bläschda

großer, kräftiger, ungehobelter Mensch

Blauel

Wäscheklopfer

Bleiwes

hier bleiben (“Do esch kän Bleiwes”- Hier halte ich es nicht aus).

Blerra

Blätter (“Iwerall leije wirra die Blerra erum”)

blodd

bloß, nackt (“blodder Buggel”)

bloh

blau

Bloodere

Blasen auf der Haut (“Die Sunn scheint Bloodere”) d.h. du bekommst einen Sonnenbrand

blous

nur (“Sei blous ruhig un saa nix”)

Blugg

Pflug

Boardsgungelsdaa

Fronleichnam

Bobbelchje

Baby

Boddschamba

Nachttopf (“Naachthäbchje), auch abwertend für einen Hut (“Wass haschd du dann fa e Boddschamba uff”)

Boll

Schöpflöfel. Hing früher am Wasserhahn oder lag daneben, um damit Wasser zu trinken oder zu schöpfen

Bolledigg

Politik

Boller

Hintern

Boodze

Maske an Fastnacht

Boonestang

Bohnenstange, auch für dürren Mensch

Boorkirch

Empore in der Kirche

Borrem

Boden

bossele

etwas zusammenbasteln

Bräch, Brächlecha

Hanf und Flachs(Lein) wurden mit der “Bräch” gebrochen. Das geschah bei uns in den “Brächlecha” am ehemaligen Maschinenschuppen.

Braddel

Jauche (Pull), Mist, stinkender Dreck

Brämmbiere

Brommbeeren

Brämme

Ginster, “Brämmehiwwel” ist ein Gewannenamen bei uns

Brämmse

dicke Stechmücke

Brauchersch

Früher wurden manche Krankheiten durch “heilkundige und allerlei Zauber und fromme Rituale” beherrschende Frauen (Brauchersch) geheilt.

Bredullie

in Schwierigkeiten, Enge, kommen

Brieh

Brühe

Broggele

Brotstückchen, die auch in heißer Milch mit Zucker gegessen wurden

brooche

brach liegen. Früher wurde ein Acker im Wechsel nicht bepflanzt, der Boden konnte sich erholen. Auch war Platz für den anfallenden Mist (“Dass Schdigg leid brooch”)

Brulljus

groß angeben, “Brulljus” machen

Brutzkopp

jemand, der eingeschnappt ist, der schmollt, der sich ungerecht behandelt fühlt

Buddel

Flasche (frz.)

Buddig

Unordnung, Durcheinander

buddse

putzen, reinigen. “Ich hann es Haus gebuddst (Boden, Fenster u.a.). Auch die Kuh hat sich “gebuddsd”, hat die Nachgeburt ausgestoßen. Daneben waren auch hübsch gekleidete Mädchen “gebuddsd”

Bulldog

Traktor

Bummachje

kleiner Hund, auch für Kind das immer nachläuft

Burdselbaam

Purzelbaum, Vorwärtsrolle

Bussem

Brust, auch: “der hadd de Deiwel im Bussem” (der hat den Teufel in sich, ist nicht zu bändigen)